Ravensbrück 2010Seit Jahren lernen wir Schüler der Oberschule den Geschichtsstoff nicht nur im Unterricht mit Hilfe von Büchern, Berichten oder Vorträgen kennen, sondern wir fahren in jedem Schuljahr an mindestens einen historisch bedeutsamen Ort. In Burg Stargard erfuhren wir Genaueres über die Hexenverfolgung, in Potsdam waren wir auf den Spuren der Hohenzollern unterwegs und im Deutschen Technikmuseum in Berlin sahen wir an Beispielen, welche Auswirkungen die industrielle Revolution hatte.

Seit mehreren Monaten versuchen wir, die Zeit des Nationalsozialismus zu verstehen. Wir wussten bereits, dass ganz in unserer Nähe eines der Konzentrationslager bestand. Am 20. und 21.04.2010 führten unsere Klassen eine Exkursion nach Ravensbrück durch. Auf dem Wege dorthin, in Hohenlychen, wurden wir durch unseren Lehrer zum ersten Mal mit der Geschichte des Frauen- KZ konfrontiert. Im damaligen SS- Sanatorium Hohenlychen praktizierte der Arzt Prof. Gebhardt, der an polnischen Häftlingsfrauen aus Ravensbrück medizinische Versuche durchführte.


Der Rundgang durch das Lager war für viele von uns erschreckend. Obwohl durch die Nachnutzung durch die sowjetische Armee die meisten historischen Gebäude nicht mehr vorhanden sind, konnten wir uns ein Bild vom Lager, dem Leben und Sterben dort, den Opfern und den Tätern machen.

Maria sagte dazu: „Mich hat es schockiert, wie die Menschen damals leiden mussten. So einen Horror kann es doch nicht geben!“

Michael schreibt dazu: „Der Besuch in der Gedenkstätte Ravensbrück war historisch gesehen sehr interessant, jedoch menschlich gesehen sehr traurig, da man sehen konnte, wozu Menschen fähig sind, was sie anderen antun können. Ich nahm extra Blumen mit, um der ehemaligen Häftlinge zu gedenken.“

David meint: „In Ravensbrück waren manche erschreckende Bilder. Das man Menschen so quälen kann, ist einfach unvorstellbar für mich! Es kommt mir so vor, als wenn es wie Kannibalismus wäre, da man sogar Menschenteile wiederverwertete. Es ist einfach nur erschreckend, wie die Nazis dachten.“ Es war für uns wichtig, dass wir uns selbst ein Bild vom Terrorsystem der Nazis machen konnten.

Jenny Lemke, Klasse 9 orange

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