Manuel beim BohrenZweite Station des Bildungsministers war gestern die Oberschule Templin. Dort interessierte sich Holger Rupprecht vor allem für das Thema Berufsorientierung. Obwohl das Lehrerkollegium um Schulleiterin Barbara Liedtke eine Menge Erfahrungen und Initiativen vorweisen kann, überließen es die Pädagogen zunächst ihren Schülern, den Minister ins Bild zu setzen. So informierten Lisa Theel und Daniel Haberer von der Klasse 10 über die Wege der Berufefindung an ihrer Schule. Schüler der Klassenstufe neun hatten eine Schautafel von Exkursionen in Betriebe der Uckermark und Messen wie dem Tag der Berufe vorbereitet. „Wir fanden es spannend. So einen riesigen Betrieb wie die Leipa Papierfabrik in Schwedt hatten wir vorher noch nie gesehen“, berichtete Dorothea Wutzke. Jasmin Dietdorf wies darüber hinaus auf die Besuche von Klassen in der Firma aleo Solar in Prenzlau beziehungsweise im Bombardier-Werk in Hennigsdorf hin. Weitere Schüler erzählten von ihren Eindrücken bei Praktika, die sie in der Autowerkstatt, der holzverarbeitenden Industrie, ja selbst beim Bootsverleih im Stadthafen gesammelt hatten.

Berufsorientierung ist an der Oberschule Templin ein Thema, dass sich durch alle Klassenstufen von der siebenten bis zur zehnten Klasse zieht. „Dabei ergänzen sich die Bausteine der einzelnen Kollegen“, informierte Barbara Liedtke den Minister. Exkursionen und Praktika, bei denen sich die Schüler in der Praxis informieren können, sei die eine Seite, Berufsorientierung, beispielsweise im Unterrichtsfach „Wirtschaft Arbeit Technik“, die andere. „Und wir holen uns die Betriebes ins Haus“, sprach Barbara Liedtke die Lehrstellenbörse an, die die Schule in diesem Jahr bereits das zweite Mal veranstaltet hatte. Als vorbildlich bezeichnete Holger Rupprecht die Berufsorientierung an der Schule. Es sei leider nicht überall im Land der Fall, dass diese Aufgabe von allen Lehrern an der Schule geleistet werde.

Die Schule profitiert dabei eindeutig vom Förderprogramm „Initiative Oberschule“, das aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und Landesmitteln finanziert wird. „Diese Förderung ermöglicht es uns, mit unseren Schülern Betriebe und Unternehmen in unserer Region zu besuchen“, erklärte Harald Rau. Der Fachlehrer hält die Möglichkeiten für enorm wichtig. „Indem wir den Schülern zeigen, welche Berufe sie in unseren Betrieben ergreifen können, leisten wir einen Beitrag dafür, dass junge Leute in der Region bleiben“, meinte er. Von seinem Minister wollte er daher auch wissen, welche Chancen es künftig für dieses Förderprogramm gibt. Zunächst, so Holger Rupprecht, bleibe es beim Förderzeitraum bis 2013. Doch die Landesregierung wolle sich bemühen, Lösungen für die Zukunft zu finden.