Elke Kögler

17 Vertreter von Unternehmen informieren beim regionalen Ausbildungstag über ihre freien Lehrstellen. Jugendliche nutzen die Chance, ihre Bewerbungsunterlagen zu überreichen.

TEMPLIN Die meisten jungen Leute beim regionalen Ausbildungstag in der Templiner Oberschule haben sich bereits im Vorfeld sehr gut über die jeweiligen Aufgaben in ihrem Traumberuf informiert. Die Anforderungen für den jeweiligen Wunschausbildungsplatz waren hingegen nicht allen klar. Das haben die 17 Aussteller bei der Messe am Sonnabend erfahren.

„Es geht heute darum, Lehrstellenbewerber mit Arbeitgebern zusammenzubringen“, erklärte Oberschulleiterin Barbara Liedtke. Allgemeine Informationen über die verschiedenen Berufe erhalten die Schüler im Unterricht. Die Oberschule, das Oberstufenzentrum und die Arbeitsagentur waren die Organisatoren des Ausbildungstags. Die Auswahl der ausstellenden Firmen habe sich an den Wünschen der Jugendlichen orientiert, erläutert Heike Hantzky von der Templiner Geschäftsstelle des Arbeitgeberservices der Agentur für Arbeit. Hantzky habe eine Umfrage in der Oberschule durchgeführt. Dabei sei herausgekommen, dass Mädchen am liebsten Einzelhandels- oder Bürokauffrau sowie die meisten Jungen gern als Mechatroniker und in der Metallbranche arbeiten würden. „Aufgrund dieses Ergebnisses habe ich gezielt die Firmen aus der Region eingeladen, die Lehrstellen in diesen Berufen anbieten“ erklärte Hantzky.

„Ich habe heute bereits Gespräche mit zwei hervorragend informierten Bewerbern geführt“, sagte Meister Ralf Deistler, Inhaber der Templiner Firma Hörwerker. Beide haben sich um Deistlers Lehrstelle als Hörgeräteakustiker beworben. Wenn ein Bewerber aufgrund seiner Unterlagen für die Lehrstelle geeignet ist, dann lädt der Hörgeräteakustikmeister ihn stets zu einem Schnuppertag ein. „In einer kleinen Firma mit drei Mitarbeitern ist es besonders wichtig, dass das zwischenmenschliche Gefüge stimmt“, erklärt Deistler. Zudem wolle er sehen, ob die Bewerber über handwerkliches Geschick verfügen, um etwa Hörgeräte mechanisch und technisch an die Ohren der Kunden anzupassen.

Weniger zufrieden über das Wissen der Jugendlichen über den Friseurberuf zeigte sich Monika Lange aus der Gemeinde Boitzenburger Land. „Viele haben geschaut aber waren überhaupt nicht informiert“, sagt die Friseurmeisterin. Lange bildet seit 30 Jahren junge Friseure aus. Die Ausbildungsmesse sei für Lange auch deshalb nicht die erste Wahl, wenn es um die Suche nach Auszubildenden geht. Am liebsten sei ihr, wenn sich Schüler persönlich im Friseursalon melden, die aus nur Berufung Friseur werden wollen. Überraschungen in Sachen An- forderungen erlebten Schüler ebenso am Stand des Energieunternehmens Enertrag. „Wer Lärm nicht gut erträgt und nicht höhentauglich ist, kann bei uns nicht Mechatroniker oder IT-Systemelektroniker werden“, erläuterte Angela Mattes, künftige Industriekauffrau im zweiten Lehrjahr. „In einem Windparkfeld ist es einfach sehr laut“, erläuterte Mattes. Zudem müssten sich Bewerber in die Gruppe der Kollegen optimal einfügen können. Schließlich seile ein Techniker den anderen ab, damit dieser sicher an einem Windradturm arbeiten kann.

Joachim Krüger setzt bei der Auswahl seiner Lehrlinge auf Tugenden wie „Wille, Fleiß, Teamfähigkeit und Intelligenz“. Ob Bewerber darüber verfügen, testet der Chef der Heizung-Sanitär Krüger GmbH und der Klempner-Dachdecker GmbH während zweiwöchiger Schnupperpraktika. Die besten Musiker bildeten schließlich noch lange kein gutes Orchester, weiß Krüger, der seit 1976 ausbildet.