Vision

Jedes Kind ist einmalig und etwas besonderes. Die "Neue Schule" ist ein lebensweltlicher Ort, an dem Schülerinnen und Schüler nicht nur Fächer lernen, sondern ihr Leben gemeinsam gestalten. Sie ist auch ein Ort, der offen ist nach innen und außen, der deshalb gern aufgesucht wird und an dem eine lebendige, aufgeschlossene und vielfältige Arbeitsatmosphäre herrscht. Eltern sollen ihre Kinder aktiv begleiten und sie pädagogisch reflektiert, verständnisvoll betreut und begleitet wissen. Wir wollen eine "Neue Schule" für Schüler und Lehrer, welche wieder mit strahlenden Augen zur Schule kommen und durch die Schule gehen.

1. Leitbild

Wir sind eine Schule, in der Schülerinnen und Schüler im Mittelpunkt stehen. Wir begleiten das Heranwachsen ihrer Persönlichkeit. Dabei suchen wir nach einem Ausgleich zwischen dem Anspruch der und des Einzelnen auf Wahrung der Individualität und dem Anspruch der Gesellschaft auf Vermittlung von Wissen und Normen. Als Grundlage für unseren gemeinsamen Weg verpflichten sich alle Mitglieder der Schulgemeinschaft - Schülerinnen und Schüler, Eltern, Lehrkräfte sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter - auf für alle verbindliche Werte, die unser Handeln leiten und unseren Zielen, Methoden und Inhalten zugrunde liegen sollen. 5 Leitlinien Abschnitte beschreiben unsere Schule, wie sie ist und wie sie sein sollte. Grundlage unseres Lebens und besonders des Lebens in einer Gemeinschaft sind:

  • Leistung und Lernbereitschaft
  • Respekt, Toleranz und Verantwortung
  • Gewaltfreiheit und Gemeinschaftssinn
  • Offenheit, Kommunikation und Selbständigkeit
  • Teamfähigkeit, Selbstständigkeit und Zukunftsperspektive

1.1 Leistung und Lernbereitschaft

Einsatz für die Schule ist eine Investition in den jeweiligen individuellen Lebenslauf und fördert gleichzeitig die Gemeinschaft in ihrem Fortkommen. Das Erbringen von Leistung erfordert Eigenverantwortung und verlangt von allen eine positive Einstellung zum Lernen und Arbeiten. Unser System macht eine häufige Beurteilung der Leistungen erforderlich. Alle in der Schulgemeinschaft Lebenden müssen sich immer wieder klar machen, wie schnell Angst oder Verunsicherung entstehen können. Wir berücksichtigen, dass die augenblickliche Leistung einer Schülerin oder eines Schülers von vielen Faktoren abhängig ist. Wir wollen deutlich machen, dass Noten nicht die Wertschätzung der Person bestimmen. Wir begreifen das Lernen und Lehren als einen Weg, auf dem wir uns gegenseitig fordern und fördern. Wir wollen Lernen als lebenslangen Prozess verstehen, der über die jeweiligen Fachinhalte und auch über die Schule hinaus weist und den ganzen Menschen betrifft

Das heißt konkret:

  • Wir vermitteln als Schule ein umfassendes Wissen und legen Wert auf die Beherrschung von Grundwissen, Kulturtechniken und sozialen Kompetenzen.
  • Wir bieten am individuellen Lernstand orientierte Unterstützung und nach Möglichkeit Differenzierungsmöglichkeiten an (zb. Kursunterricht, gezielte Fördermaßnahmen ).
  • Wir haben Beratungs- und Orientierungsangebote (z.B. Projektwoche Berufsorientierung,  Betriebspraktika in Klasse 9 und 10).
  • Wir legen unsere Bewertungsmaßstäbe offen.
  • Wir kennzeichnen Schülerinnen und Schüler nicht über ihre Schwächen.
  • Wir nutzen Anerkennung und Lob als unterstützendes Element.
  • Wir verstehen Bewertung als Hilfe im Sinne von Rückmeldung über den Lernstand.
  • Die Lehrkräfte bilden sich ständig fachlich und methodisch fort.
  • Wir überprüfen regelmäßig Qualität und Ergebnisse unsere Arbeit (durch interne (Bertelsmann- Inis)  wie externe Evaluation (Visitation)) und nehmen notwendige Veränderungen vor.

1.2 Respekt, Toleranz und Verantwortung

Wir begegnen uns untereinander und anderen gegenüber tolerant und gewaltfrei. Wir akzeptieren andere und ihr Recht auf eine eigene Meinung und gehen respektvoll miteinander um. Wir bemühen uns darum, Schule angstfrei zu gestalten. Miteinander und gegenüber anderen pflegen wir einen fairen Umgang, der geprägt ist von Ehrlichkeit, gegenseitiger Wertschätzung und Achtung des anderen. Wir machen uns bewusst, welche Verantwortung wir für Umwelt und Zukunft tragen.

Das heißt konkret:

  • Wir respektieren uns gegenseitig in unserer Individualität (z.B. Meinung, Begabung, Leistungsfähigkeit und eventuell Herkunft).
  • Wir gehen höflich und freundlich miteinander um.
  • Wir achten das Schuleigentum und das Eigentum der anderen (z.B. Räume, Möbel, Bücher und persönliche Habe) und behandeln es sorgfältig.
  • Wir üben uns in verantwortungsvollem Umgang mit den Ressourcen, von denen unsere Existenz abhängt (z.B. durch bewussten Konsum, Müllvermeidung und Mülltrennung sowie Energiesparen).

1.3 Gewaltfreiheit und Gemeinschaftssinn

In der Schule wird in Gruppen gelebt. Das führt zu Spannungen und Belastungen, zu Einschränkungen der eigenen Bedürfnisse und zu Konflikten. Die Schule kann gerade deshalb keine konfliktfreie Gemeinschaft sein, weil sich hier Persönlichkeiten entwickeln sollen und dadurch Gegensätze deutlicher werden können. Wir suchen nach Wegen verantwortlich mit Konflikten umzugehen. Wir bemühen uns um eine Atmosphäre, in der die einzelnen das Zusammenleben mit anderen als Bereicherung und nicht als Einschränkung erleben. Dazu gehört die aktive Mitgestaltung.

Das heißt konkret:

  • Wir setzen uns gegen die Anwendung verbaler und körperlicher Gewalt ein.
  • Wir tragen Meinungsverschiedenheiten im Gespräch aus.
  • Wir üben uns in Kritikfähigkeit und Konfliktschlichtung.
  • Wir verpflichten uns zur Übernahme von Verantwortung und Aufgaben für die Gemeinschaft und ihre verschiedenen Gruppen (z.B. Klassen, Kurse, Kollegium).
  • Wir pflegen unsere Schulkultur durch regelmäßige Feste und andere Gemeinschaftsveranstaltungen.

1.4 Offenheit, Kommunikation und Selbstständigkeit

Die Entscheidung der Eltern, ihre Kinder gerade der "Neuen Oberschule" anzuvertrauen, soll zu einer vertrauensvollen Mitarbeit führen zu einem lebendigen Verhältnis, welches sie in das Schulgeschehen mit einbezieht.

Die Zufriedenheit von Lehrkräften sowie Schülerinnen und Schülern mit ihrem Arbeits- und Lernort wächst durch die Wahrnehmung und Berücksichtigung ihrer Interessen.

Unser Ziel ist eine offene und intensive Kommunikation zwischen allen Beteiligten, d.h. den Schülerinnen und Schülern, den Eltern, der Schulleitung und den Lehrkräften sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Wir bemühen uns um transparente Entscheidungsprozesse.

Das heißt konkret:

  • Wir sind offen für Nachfragen und Anregungen von allen an der Schule Beteiligten und nehmen diese ernst.
  • Wir schaffen Kommunikationsmöglichkeiten (z.B. Elternsprechtage, Elternversammlungen).
  • Wir beteiligen Betroffene möglichst weitgehend an Entscheidungen (z.B. in Klassen-, Schüler- und Schulelternrat, in Konferenzen und Dienstbesprechungen).
  • Wir informieren uns gegenseitig möglichst umfassend und regelmäßig (z.B. in Einzelberatungen, Dienstbesprechungen sowie über die Einladung von Lehrkräften zum Schulelternrat).
  • Alle Beteiligten nehmen ihre Rechte und Pflichten aktiv wahr.

1.5 Selbstständigkeit, Teamfähigkeit und Zukunftsperspektive

Die Schulzeit ist für die Schülerinnen und Schüler einmalig und wichtig für ihr ganzes Leben. In dieser Zeit entwickeln sie sich als Individuen und in der Gruppe weiter. Persönlichkeitsbildung zielt auf die Person als Ganzes. Dazu gehört u.a. die Ausbildung von Selbstvertrauen und Selbstständigkeit, von Kreativität und Teamfähigkeit sowie die Ausbildung von sozialen und methodischen Kompetenzen.

Wir erziehen zur Übernahme von Eigenverantwortung im Lernprozess in Einzel- wie auch in Teamarbeit. In der Teamarbeit legen wir Wert auf die Verantwortlichkeit aller für die Zusammenarbeit und das Ergebnis. Wir orientieren unsere pädagogische und fachliche Entwicklung an den Zielen der Schule und an den Erfordernissen der Gesellschaft. Kooperationen mit außerschulischen Partnern sind ein fester Bestandteil unserer Arbeit.

Das heißt konkret:

  • Wir trainieren in jeder Jahrgangsstufe Methoden des selbstständigen und effektiven Lernens sowie des Umgangs mit verschiedenen Medien.
  • Wir fördern Teamarbeit im Kollegium (z.B. durch Klassenlehrerteams in den 7. Klassen).
  • Wir geben den Schülerinnen und Schülern Möglichkeiten zur Erprobung ihrer Fähigkeiten (z.B. Schülerfirma, Projektwochen, Projekttage, Praktika).
  • Wir begleiten die selbstständige Teilnahme von Schülerinnen und Schülern an Wettbewerben, Zusatzprüfungen und Vortragsreihen.
  • Wir fördern internationale Begegnungen und Projekte (z.B. Englandfahrt für Klassenstufe 9; Australienprojekt, Frankreichfahrt).
  • Wir suchen und pflegen Kontakte zu außerschulischen Partnern (Kooperationsverträge, Betriebe und Organisationen).Wir helfen bei der Berufsorientierung und bei Bewerbungen um einen Ausbildungsplatz.

Das Leitbild wurde durch die Schulkonferenz am 18.10.2006 beschlossen (Diskussion in der Konferenz der Lehrkräfte in Vorbereitung auf Schuljahr 2005/06)