Von Annett Uszmant

Der eine spielt Theater, der andere macht Musik, ein Dritter tanzt in seiner Freizeit. Beim „Start Moving“ an der Templiner Oberschule trauten sich die Mädchen und Jungen auf die Bühne, um den anderen zu zeigen, was sie können und wie begabt sie sind.

Von Lampenfieber geplagt eilen Schüler durch die Flure und rennen sich gegenseitig fast über den Haufen. Ein Mädchen flitzt, mit ihrem Musikinstrument unter dem Arm, dreimal an dem Raum vorbei, in dem Musiklehrerin Birgit Klaus ihre Akteure versammelt hat, um sie vor ihren Auftritten ein wenig zu beruhigen und bei letzten Proben behilflich zu sein. Vivien-Michelle Ehlert trommelt nervös mit den Fingern auf die Tischplatte vor ihr: „Hoffentlich vergesse ich auf der Bühne meinen Text nicht.“ Das Mädchen besucht die siebente Klasse und nimmt als Mitglied der Theater-AG der Schule zum ersten Mal am Talenteprogramm „Start Moving“ teil. Besonders die jüngsten Teilnehmer sind sehr aufgeregt, während die alten Hasen aus den neunten und zehnten Klassen ihren Auftritten gelassener entgegensehen.

 

Birgit Klaus berichtet stolz: „Ich bin sehr froh und dankbar, dass sich Schüler auf die Bühne trauen, um vor Publikum zu zeigen, was sie in ihrer Freizeit lernen und erleben, ob sie nun Musik machen, Theater spielen oder tanzen. Für uns Lehrer ist es schön zu sehen, welche großartigen Talente sich an unserer Schule befinden.“

Inzwischen hat sich das Atrium gefüllt und auch den Eltern und verantwortlichen Lehrern ist die Aufregung anzumerken. Sozialarbeiterin Katja Lorenz erklärt in ihrer Ankündigung den Verlauf dieses Abends: „Danke, dass Sie uns heute Ihre Zeit schenken, Jeder Auftritt der 101 Akteure und die dazu gehörigen Umbauten wurden perfekt geplant, um möglichst wenig Zeit zwischen den Auftritten zu vergeuden, um Ihnen, liebes Publikum, einen wunderbaren Abend zu schenken.“

Den Auftakt bilden die Tänzerinnen der Zumba Tanz AG, gefolgt von Solodarbietungen an Klavier und Saxofon, im Wechsel mit Theaterstücken und Gesang. Das Programm haben die Kinder und Jugendlichen in ihrer freien Zeit nach der Schule erlernt, geprobt und einstudiert. Das Thema „Zeit“ wird auch von der Theater-AG der Neuntklässler aufgegriffen. Sie zeigt, in welche Abwärtsspirale eine Familie geraten kann, die sich nicht die Zeit nimmt, miteinander zu reden und auf Probleme und Sorgen ihrer Kinder einzugehen. Alles in allem ist dieser Abend auf keinen Fall verschenkte Zeit gewesen, weder für die Spielenden noch für das begeisterte Publikum.